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Usbekistan - Land von anreizenden Wüsten

Usbekistan - Land von anreizenden Wüsten Kysylkum (usbekisch Qizilqum cho´li - roter Sand) ist eine der jüngsten Wüsten der Welt und soll vor ca. 30 Mio. Jahren entstanden sein. Die Gesamtfläche dieser Wüste beträgt 260 000 qm und sie erstreckt sich hauptsächlich zwischen den Flüssen Amudarja und Syrdarja, größtenteils im heutigen Usbekistan. Geografisch ist Kysylkum eine Halbwüste; sie wird aus kleineren Sanddünen, weitläufigen Grassteppen, steinernen Geröllhügeln sowie aus dürren Kies und Kalkablagerungen gebildet. Das Relief der Kysylkum-Wüste ist recht flach und es wird nur durch einige Restmassive (niedrige Berge bis Kuldjiktau 764, Tamdytau bis 974 m) sowie von einigen ausgedehnten Depressionen (Tiefsenken) unterbrochen. Die tiefste Niederung des Landes liegt ebenfalls in der Kysylkum, 12 m unter dem Meeresspiegel in der Mingbulak-Depression. 

Karakum
Karakum (usbekisch Qoraqum cho´li - schwarzer Sand) ist die nächste karge Wüste mit einer Fläche von 350 000 qm2, von der nur ein kleiner Teil zu Usbekistan gehört. Karakum liegt hauptsächlich in Turkmenistan, aber am Unterlauf des Amudarja bei Chiwa dringt sie ins Usbekistan. Die geheimnisvolle Karakum bildet mit der angrenzenden Kyzylkum die viertgrößte Wüstenlandschaft auf dem Planeten. Im Gegensatz zur Kysylkum ist die Karakum eine richtige Wüste mit riesengroßen Sandmassiven und Dünen. Vom Wind angehäufte, halb überwachsene Sandhügel können eine Höhe von 40 bis 85 m erreichen, abhängig von Alter und Windgeschwindigkeit. Zwischen den Sanddünen liegen zahlreiche Takire-Senken, die mehr als 10 m dicke Lehmschichten enthalten. Diese Lehmschichten stellen natürliche Wasserreservoire dar, die in dieser äußerst trockenen Gegend die kümmerlichen Niederschläge speichern und somit eine spärliche Landwirtschaft (Melonen, Trauben, Erbsen) ermöglichen. 
Verblüffender Schönheit der Natur trotz extremen Bedingungen
In beiden dieser Wüsten gibt es heute mehrere Tierfreigehege und Naturschutzparks, in denen die einzigartige Flora und Fauna der Gegend fürsorglich geschützt werden. Diese Reservate und Parks wurden in geeigneten Gebieten angelegt, entlang von Flüssen, an Seen und in Bergen usw., hauptsächlich, wo Wasser vorhanden ist. Erstaunlicherweise gibt es in diesen Wüsten unerwartet viele Gewässer. Darunter sind Dutzende künstlicher und natürlicher Seen, Pfützen, Quellen sowie Flussläufe. Das vorhandene Wasser verleiht der besonderen Flora und Fauna dieser Wüsten eine erstaunliche Buntheit. Während sich um kleine Quellen und Flussläufe herum weitläufige Dickichte und Buschwälder ausdehnen, verwandeln sich die höher liegenden Seen wie Aydarkul, Sudochjie, Sarikamisch, Achchiqkol, Todakol in paradiesische Oasen für Vögel. In diesen Wüsten werden mehr als 130 Pflanzenarten und insgesamt über 300 Tierarten (mit Insekten und Vögeln) angetroffen.
Kurzfristiges Grün und üppiges Aufblühen

In der Wüste wachsen überwiegend Büsche, Zwergsträucher und Gräser, welche selbst unter extremen Bedingungen gut gedeihen. Zu nennen wären Saxaul, Tamarisken, Kameldorn, Riedgras, Selingras, Steppenraute, wilde Kapern, Salzkraut, Klatschmohn und einige Tulpenarten, Sandakazien etc. Einige Büsche wie Saxaul oder Sandakazie werden zur Verhinderung von Desertifikation kontinuierlich angepflanzt, denn ihre Wurzeln breiten sich über mehr als 10 qm aus und wachsen über 20 m tief in den Boden. Zudem hat das Gehölz dieser Büsche einen überaus hohen Brennwert und die Blätter speichern viel Feuchtigkeit, weshalb sich Menschen und Tiere regelrecht darum streiten. Leider wird die ephemere Schönheit der Wüstenflora ständig von diesen zwei Faktoren stark beeinträchtigt. Zum Bedenken werden diese Wüsten neuerdings immer mehr von der Industrie und Viehzucht herausgefordert.

Eigenartige Tierwelt
Von der unglaublich reichen Tierwelt sind zu nennen: Kamel, Schakal, Argali (Bergschafe), Kropfgazelle, Saiga-Antilope, Qulan (Wildesel), Przewalsky-Pferd, Sandspringmaus, Fuchs, Ziesel, Igel, Hase, Maulwurf, Schildkröte, Warane, Eidechse, Sandviper, Steppenagame, Sandrasselotter, Kobra, Klapperschlange, Steinadler, Steinrötel, Würgfalke, Lämmergeier, Hirtenmaina, Starre, Wildente, Kormoran, Möwe, Mauersegler, Spatz, Bienenfresser, Blauracke und viele mehr. Während sich einige von jenen Tieren nur bestimmte Zeit hierzu aufhalten, andere leben ganze Zeit in Wüsten.
Die unglaublich kostbaren Sandmassen
In diesen Wüsten sind mehr als 40 verschiedene Bodenschätze und Mineralien gefunden worden. In etlichen Vorkommen werden heutzutage Erdgas, Gold, Kalk, Schwefel, Salz, Wolfram, Zinn, Erdöl, Kupfer bereits abgebaut und gefördert. Derzeit sind bestimmte Gegenden in der Kyzilkum-Wüste als spezielles Industriegebiet erklärt worden. Das zweitgrößte Gasfeld der Welt wird in der Karakum vermutet. Neben üblichen Pipelines durchschneiden Strom- und Wasserleitungen sowie Autobahnen und Eisenbahnschienen diese Wüsten kreuz und quer. Neben großen Industriestädten gibt es in der Wüste paar Dutzend Dörfer und vorläufige Ansiedlungen. 
Die Geburtsstätten von beeindruckenden Naturwunder
 Die Karakum und Kysylkum reizen zu touristischen Abstechern. In der Wüste leben Menschen, ziehen Nomaden umher und am Rande der Wüste gibt es Berge und direkt mitten darin finden sich Seen. Außerdem gibt es in diesen Wüsten zahlreiche spektakuläre Spuren sowohl von antiken Zivilisationen, als auch von uralten Lebewesen. Beispielsweise hat man in der Kysylkum viele prähistorische Fossilien von Bäumen und Dinosauriern - Fußabdrücke und Skelette – gefunden. In der Schlucht Sarmischsay, die in der Kysylkum liegt, kann man mehr als 4000 Petroglyphen betrachten. Darüber hinaus finden sich hier überall die unzähligen Ruinen von verwehten Siedlungen, Festungen und Karawansereien, besonders viele kommen entlang der Flüsse vor. In beiden Wüsten gibt es einige spektakuläre Naturwunder, wie Gaskrater mit entflammendem Mund, einen riesigen Schwefelkrater, sprudelnde Thermalquellen, undurchdringliche Buschwälder und versteinerte Überreste von Vulkanen etc. 
Die Wüste als verklärendes Reiseziel
Heutzutage lassen sich die Wüsten ziemlich komfortabel erkunden. Dabei sind eine geeignete Ausrüstung und ein erfahrener Veranstalter wichtig. An den Seen gibt es Jurtenlager, an anderen sehenswerten Zielen in der Wüste kann man mit Zelten übernachten. Zudem werden mittlerweile in diesen Regionen die interessanten Wüsten Marathons und Jeep oder Bike Tours über Sanddünen, das traditionelle Kopkari Reitturnier (Frühjahr) sowie Falkenjagd und Vogelbeobachtung an Seen für die Liebhaber organisiert. Man sagt, dass die Wüste das beste Ziel sei, wenn man ein friedvolles Gefühl der Einkehr sucht und mit der eigenen Seele ins Reine kommen will.