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Usbekistan - multikulturelles Land

Wo hunderte Völker ihre Heimat gefunden haben

Usbekistan befindet sich im Zentrum von Zentralasien und fungiert als Kreuzung verschiedener Wege bzw. Reiserouten. Einer davon ist der transkontinentale Handelsweg - die Seidenstraße, auf der sich stets Menschen, Waren, Neuigkeiten, Wissen, Religionen und Völker hin und her bewegt hatten. So ist hier eine einzigartige Kulturkreuzung zustande gekommen, mit einer reichen Geschichte, bunten Facetten und vielfältiger Erscheinung. Usbekistan ist heute ein vorbildlicher Vielvölkerstaat, in dem sich mehr als 100 Nationalitäten und Ethnien ihre Heimatgefühle empfinden. Wie erwähnt, hängt die ethnische Buntheit des Landes mit der geographischen günstigen Lage, dem historischem Ansehen sowie mit wirtschaftlich lukrativen Gegebenheiten zusammen. Die Handelsmetropolen und alten Oasenstädte haben stets nicht nur die profitsüchtigen Händler, sondern auch die megalomanen Eroberer angelockt, so sind fast alle Wellen der Völkerauswanderungen auch über die Seidenstraße erfolgt. All diese Ereignisse haben die Ethnogenese hiesiger Gegenden wesentlich verändert. Vorerst waren Saken, Massagetten, Weißhunnen, dann die Perser, Griechen, Chinesen, Türken, Oghusen, Sogdier, Araber und schließlich Seldschuken, Iraner, Mongolen durchgezogen. Einige Völker ließen sich nieder, während die anderen nur vorübergegangen sind. Solch regelmäßige Ein- und Auswanderung der Völkerschaften währte bis Mitte des XX. Jhd.

Es gibt kein „fremdes Kind“ und es darf kein einziges Kind von „niemandem“ geben
Die letzten zwei Jahrhunderte haben die ethnografische Landschaft Usbekistans durchaus vervielfältigt. In diesem Zeitraum sind Freiwillige eingewandert, andere wurden aufgrund bestimmter Ereignisse nach Zentralasien umgesiedelt. Russen, Deutsche, Tataren, Juden, Ukrainer, Koreaner, Türken, Polen, Armenier und viele andere ethnische Gruppen haben so hier eine zweite Heimat gefunden. Abgesehen davon, haben seit Jahrtausenden etliche Nationalitäten in der Gegend vom heutigen Usbekistan gelebt, wie z.B. die Bruderturkvölker der Kasachen, der Kirgisen, der Turkmenen, der Tadschiken oder auch der Iraner (kein Turkvolk). Trotzdem gab es stets kleine ethnische Enklaven, wie im Falle der Juden in Buchara, der Deutschen bei Chiwa oder der Iraner in Samarkand und die Uyguren in Taschkent. Zudem haben die einheimischen Völker der Gegend die Einwanderer stets mit äußerst großer Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit in Empfang genommen. Ein schönes Beispiel hierfür ist, als Anfang 40er Jahre Abertausende Menschen und überwiegend Waisenkinder von der Frontlinie mit Waggons in Taschkent eingetroffen waren, hat die lokale Bevölkerung sie alle ausnahmslos in ihre Familien aufgenommen. Gemäß der volkstümlichen Weisheit „Es gibt im Leben kein fremdes Kind, es darf in der Welt keine einziges Kind von niemandem geben“ adoptierten manche Eltern mehrere Waisenkinder, ungeachtet von ihren kinderreichen Familien.
Das Leben in voller Harmonie und Eintracht
Heutzutage leben in Usbekistan über 100 Nationalitäten in Einvernehmen und schierer Harmonie, deren Gleichberechtigung vor allem im Grundgesetzt de facto gewährleistet wird. In anliegenden Gebieten zu den Nachbarländern leben üblicherweise Kasachen, Kirgisen, Tadschiken, Turkmenen und in den Großstädten leben ohnehin viele Ethnien. Die Schulen in solchen Ortschaften bieten den Unterricht primär in deren Muttersprachen an, zum Teil auch ein bilinguales Unterrichtssystem. In den Wohngebieten haben diese Völkerschaften ihre eigenen Tempel, Gotteshäuser sowie Friedhöfe. Um die volkstümliche Kultur und Kunst, die Sitten und Bräuche, Sprachen und andere Besonderheiten dieser Nationalitäten aufzubewahren bzw. zu fördern, sind sämtliche Kulturzentren und Institutionen lanciert worden. In Usbekistan existieren heutzutage mehr als 130 Kulturzentren, 34 Freundschaftsgesellschaften und etliche Kulturvereine mit überregionalen Aktivitäten.
Usbekistan – unsere gemeinsame Heimat
Diese Nationalitäten und Ethnien bereichern das multikulturelle Gesicht des Landes und vertreten Usbekistan in der Welt ausgesprochen würdenvoll in allen Verhältnissen.  Beispielsweise sind die Basen aller National-Teams ausschließlich multinational und unzählige Künstler, Sportler, Wissenschaftler und einfach die Jugendlichen bieten unserer Heimat eine internationale Anerkennung. Mittlerweile stehen multikulturelle Ehen oder Partnerschaften nicht mehr in Frage, die ethnische, religiöse oder private Feste feiert man beisammen, sowie finden regelmäßig bunte Treffen und feierliche Anlässe statt, wie Musikabende, Lesungen, kulinarisches Wettbewerb oder Folkloretänze, Kindermalerei etc. unter der Ägide „Usbekistan - unsere gemeinsame Heimat“.