Geheimnisse usbekischer Essskultur
Die Usbeken essen selbst Reisgerichte, Nudeln oder Broteintopf mit Brot. Brot gilt als nicht wegzudenkendes Hauptnahrungsmittel in Usbekistan. Zwar werden hier verschiedene Brotsorten gebacken, den Hauptanteil hat aber das Flachbrot bzw. das Fladenbrot, usbekisch: Non, das üblicherweise im Tonofen, dem Tandyr, gebacken wird. Einigen Brotsorten werden Zwiebeln und Fleisch, Grieben, Walnüsse, Kräuter und Gemüse beigemengt, und sie werden mit Sesamsamen bestreut. Mit dem Brot sind eine Vielzahl von Verhaltensregeln verbunden. Das Brot kommt immer als erstes auf den Tisch, und es wird in Usbekistan nicht mit einem Messer geschnitten, sondern von Hand geteilt. Das ist in der Regel das Vorrecht des Familienoberhaupts oder der ranghöchsten Person am Tisch. Respektlos gilt, das Brot mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch zu legen. Man sollte auch Brot stets in gerader Anzahl kaufen und es in die Einkaufstasche zuoberst packen. „Wer auf Brot tritt, wird blind“, lautet ein altes usbekisches Sprichwort. Wie nicht nur in muslimischen Ländern üblich, wird dem Brot besondere Hochachtung gezollt. Hohe Anerkennung und große Beliebtheit genießen die Fladenbrote aus Samarkand, Taschkent, Buchara und Margilan. Neben Fladenbrot werden in Usbekistan selbstverständlich auch andere Brotsorten gebacken, wie Kastenbrot, Schwarzbrot, Dunkelbrot, Vollkornbrot sowie Mais- und Reisbrot.
Neben traditionellen Fladenbroten findet man etliche Feinbackwaren, die das breite Brotsortiment nochmals unterstreichen. Diese Leckerbissen sind z. B. Qatlama, fettige Schichtfladen, die in der Pfanne ausgebacken werden. Aus dünngerolltem Sauerteig werden unterschiedliche Fladen, darunter beispielweise Tschusma, Djupqa und Tschalpak, gebacken. Für dieses Gebäck verwendet man sowohl Hefe- oder Sauerteig als auch ungesäuerten Teig oder Eierteig.